Universal-Religion

 

 

  "Das Erhabene Wesen spricht: O ihr Menschenkinder! Die grund-legende Absicht, die den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, die Belange der menschlichen Rasse zu schützen, ihre Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Kameradschaft unter den Men-schen zu pflegen. Lasst sie nicht zu einem Quell der Uneinigkeit und des Missklangs, des Hasses und der Feindschaft werden. Dies ist der rechte Pfad, die festegelegte und unverrückbare Grundlage."     >7

 

- Bahá'u'lláh - 

                                             

 

 

 Evolutionär-symbolische Darstellung von Weltreligionen mit relativen Zeitangaben!

 

  O Salmán!+ "Das Tor zur Erkenntnis des Altehrwürdigen Seins ist immer vor den Menschen verschlossen gewesen und wird es für immer bleiben. Kein menschliches Begreifen wird jemals zu Seinem Heiligen Hofe Zutritt gewinnen. (Vergleiche Moses 1. der zehn Gebote Gottes, Bibel Altes Testament).

  Als Zeichen Seiner Barmherzigkeit und als Beweis Seiner Gnade hat Er jedoch den Menschen die Sonnen Seiner göttlichen Führung, die Sinnbilder Seiner göttlichen Einheit offenbart und hat verfügt, dass die Erkenntnis dieser Heiligen Wesen mit der Erkenntnis Seines eigenen Selbstes gleichbedeutend sei. Wer sie erkennt, hat Gott erkannt. Wer auf ihren Ruf hört, hat die Stimme Gottes gehört, und wer die Wahrheit ihrer Offenbarung bezeugt, hat die Wahrheit Gottes selbst bezeugt. Wer sich von ihnen abwendet, hat sich von Gott abgewandt, und wer nicht an sie glaubt, hat nicht an Gott geglaubt. Jeder von ihnen ist der Pfad Gottes, der diese Welt mit den Reichen der Höhe verbindet, und das Banner Seiner Wahrheit für alle in den Reichen der Erde und des Himmels. Sie sind die Manifestationen Gottes unter den Menschen, die Beweise Seiner Wahrheit und die Zeichen Seiner Herrlichkeit."    >8

 

+ Salmán, ein Gläubiger des Báb, diente als Kurier zwischen den Gläubigen des Báb und Bahá'u'llah in Baghdád.

 

I.)  Göttliche Religion - Universale Prinzipien

 

Vortrag

von Adrian Chiaruzzi

 

   Ein zeitgemässer Diskurs zum interreligösen Dialog und als Beitrag zur friedlichen Begegnung und Völkerverständigung auf Grund von veröffentlichtem Schriftum der Baha'i-Offenbarung. 

 

  Das Wort "Universal" bezeichnet eine Sache die ohne Grenzen zu set-zen alle Menschen betrifft und umfasst.

   So wie es in der materiellen Schöpfung universale Gesetzmässigkeiten gibt wie z.B. die, jener Ur-Kraft, die von den kleinsten Atomen bis zu den grössten Galaxien alles zusammenhält und in Bahnen lenkt. Dies ist eine universale Kraft, die das ganze Weltall formt und überall Gültigkeit hat (Die moderne Atom- und Quantenphysik weiss darüber mehr).

Genau so gibt es in den geistigen Welten Prinzipien, die für die geistige Entwicklung der menschlichen Wesen allgemein verbindlich sind. Diese Allgemeingültigkeit von physikalischen und geistigen Gesetzen und Wirksamkeiten sind unter dem Begriff Universal zu verstehen.

   Der überragende und stärkste Impuls nun, der das Denken und Fühlen der menschlichen Wesen prägt und immer geprägt hat, war und ist Reli-gion im universalen Sinne. Die grösste Kraft und Weisheit, die die Ursache der Schöpfung ist und den Zusammenhalt der Menschheit bewirkt, offenbart sich durch Liebe, welche das erste und höchste Gebot Gottes ist. Deshalb ist Religion ein lebensnotwendiger Aspekt für die geistige Entwicklung im Leben des Menschen. Die Essenz jeder Offenbarungs-Religion ist Liebe und enthält das universale Ur-Gesetz, das alle Menschen in ihrer Gemeinschaft mit Gott verbindet.

   Wo dieses Gesetz der Liebe missachtet wird oder fehlt, entstehen Ab-grenzungen, Streit und Hass mit ihren zersetzenden Folgen. Die Welt-geschichte mit ihren Kriegen, oft aus missdeuteten religiösen Moti-ven entstanden, ist ein lebendiger Beweis dieser Missachtungen. Die Konsequenzen daraus zeigen sich auch heutzutage weltweit in einer Vielzahl von verschiedenen Glaubensrichtungen, Konfessionen und Sekten, deren Auslegungen nicht dem eigentlichen Sinn der Religion entsprechen. Demzufolge entstehen Meinungsverschiedenheiten, die zu unberechtigten Führeransprüchen, Uneinigkeiten, Absonderungen und Kämpfen führen.  

   Religion im eigentlichen Sinne ist das Zeichen der Führung Gottes. Durch sie fliessen göttliche Impulse in das Geistesleben der Menschen um ihr Leben durch Richtlinien zu ordnen und zu sichern und sie auf Wirklichkeiten vorzubereiten, die sie noch nicht kennen. Diese Religions-Impulse wurden und werden weiterhin durch Gottesoffenbarer aus höheren Existenzen übermittelt, deren Bewusstseinsstufen weit über der unseren steht.**

 

"Sie sind alle mit himmlischer Macht

und umfassender Weisheit ausgestattet."    >9

 

- Bahá'u'lláh -

 

 

   Diese Zeichen und Wirksamkeiten sind im vergangenen Menschheits-zyklus innerhalb der fortlaufenden geistigen Evolution des Men-schen durch die Gottesoffenbarer Noa, Krishna, Buddha, Zarathustra, Abraham, Moses, Jesus, und Mohammed bekannt geworden.

Um ein besseres Verständnis darüber zu erhalten was hier gemeint ist, ist ein vertieftes Nachdenken über ihre Sendung, ihre Lehren und ihren Einfluss auf das Geistesleben im Verlaufe der Menschheitsge-schichte, vor allem auf jene Weltregionen, zu denen sie gesandt waren, nötig.**

 

 

   "Wenn Gott Seine Propheten zu den Menschen sendet, ist Seine Ab-sicht eine zweifache. Die erste ist, die Menschen aus dem Dunkel der Unwissenheit zu befreien und sie zum Lichte wahren Verstehens zu führen, die zweite, den Frieden und die Ruhe der Menschheit zu si-chern und alle Mittel bereitszustellen, durch die beides erreicht werden kann..."   >10

- Bahá'u'lláh -

 

 

 

Eine solche Offenbarung hat wiederum im Heiligen Land

    stattgefunden, welche die Richtung einer neuen Stufe

   geistiger Entwicklung im Leben der Menschen anzeigt.**

 


 

II.)  Universale Gedanken sind nicht menschliche Erfindung, sondern entsprechen göttlicher Offenbarung.

 

   Diese jüngste Gottesoffenbarung durch Baha'u'llah (1817-1892) erweitert das menschliche Bewusstsein und führt zu einer einheitlichen Schau der göttlichen Schöpfung und der Menschheit.

Sie ist der auslösende Faktor, der die Entwicklung des Weltgeschehens hin zum Frieden antreibt. Sie beinhaltet alle notwendigen Aspekte mit der Zielsetzung, alle Menschen zur Einheit zu führen und in einem universalen Frieden zu verbinden.**

 

"Die ganze Menschheit

muss als eine Einheit betrachtet werden."    >11

 

 


 

III.)  Der Verheissene aller Religionen

 

   In der Manifestation von Bahá'u'lláh verkörpert sich, wie Er es selbst kundtut, jener Verheissene, der in allen Religionen erwähnt, prophezeit und angekündigt wurde. In Seiner Person ist auch die in der Bibel be-schriebene Erscheinung des "Herrn der Heerscharen" und die "Wieder-kunft Christi in der Herrlichkeit des Vaters" zu verstehen.

   In eindrücklicher Weise legen Seine umfangreichen Schriften Zeugnis ab von Seinem überragenden Anspruch und der Universalität Seiner gött-lichen Botschaft.**

 

   "Die den Völkern und Geschlechtern der Erde vorherbestimmte Zeit ist nun gekommen. Die Verheissungen Gottes, wie sie die heiligen Schriften überliefert haben, sind alle erfüllt..."   >12

 

  "Die Offenbarung, die seit unvordenklichen Zeiten als das Ziel und die Verheissung aller Propheten Gottes gepriesen worden ist und das höchste Verlangen seiner Boten war, ist nun nach dem alldurch-dringenden Willen des Allmächtigen und auf Sein unwiderstehliches Geheiss den Menschen enthüllt worden. In allen heiligen Schriften ist das Kommen einer solchen Offenbarung angekündigt worden..."  >13

 

  "Er ist es, dessen Name im alten Testament Jehova war, den das Evangelium den Geist der Wahrheit nannte und der im Koran als die Grosse Verkündigung angerufen wurde. Nur um Seinetwillen sind alle Gottgesandten mit dem Mantel des Prophetentums geschmückt, nur für Ihn ist jede der Heiligen Schriften offenbart worden..."  >14

 

- Bahá'u'lláh -

  

 

 "Allah'u'Abhá"

Symbol

 

Grösster, Heiligster Name Gottes

 (arabisch / Licht, Glanz, Herrlichkeit)

 

 

 

"... wer siegt, den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen und er wird immer darin bleiben. Und ich werde auf ihn den Namen meines Gottes schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und ich werde auf ihn auch meinen neuen Namen schreiben. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt." 

 

Bibel, Offenbarung Johannes, Kp 3, Vers 7-13

 


     

 

IV.)  Einheit - Bedingung für universalen Frieden

 

   Heutzutage ist universales und einheitliches Denken eine Bedingung für den Weltfrieden. Jede Politik und jedes Unternehmen zur Gestaltung der gesellschaftlichen, ökologischen, ökonomischen und ökumenischen Zu-kunftsplanungen zum Wohl der ganzen Menschheit muss sich nach den Prinzipien der Einheit ausrichten.

   Universales Denken meint das allumfassende Denken im Bewusstsein einheitlicher Zusammenhänge mit ethischen, moralischen und sozialen Richtlinien und Prinzipien die alles Leben schützen, ordnen und erhalten. (Vergleiche: Bahá'i Schrifttum, 'Abdu'l-Bahá, Brief an die Zentral-organisation für einen dauerhaften Frieden in Haag"). Nur dieses Bewusstsein und das entsprechende Handeln wird die Menschheit zu ihrem vorgegebenen Ziele führen.

   Dieses Ziel zu erreichen macht Bahá'u'lláh in Seiner umfassenden Bot-schaft vom Befolgen der göttlichen Richtlinien abhängig.**

 

   "Das Wohlergehen der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist. Diese Ein-heit kann solange nicht zustande kommen, als die Ratschläge, welche die Feder des Höchsten offenbarte, beiseite gelassen werden..."   >15

 

 - Bahá'u'lláh - 

 

 

 


 

V.)  Wie stellt sich die Sichtweise 'Universaler Gedanken' zu den noch bestehenden

traditionellen Weltreligionen?

 

 

   Da die Bahá'i-Ära nach Aussagen von Bahá'u'lláh seit Seinem Erschei-nen bis weit in die zeitliche Ferne reicht, befinden wir uns heute im Über-gangsprozess einer alten Zeitepoche, in der weltweite Expansion und die damit verbundenen Eroberungsfeldzüge, Kämpfe und Kriege vorherrsch-ten - und einem neuen Zeitalter der Konsolidierung, der internationalen Zusammenarbeit und gemeinsamer, globaler Friedensbemühungen.

   Von dieser Perspektive und Vision aus gesehen haben die Religionen früherer Epochen ihre zeitbedingten Missionen erfüllt. Ihre hierarchi-schen und sozialen Strukturen sind den Erfordernissen der heutigen Zeit nicht mehr gewachsen. Sie haben an Bedeutung verloren.

   Die Menschheit befindet sich in einem neuen, geistigen Entwick-lungszyklus der neue ethische Normen und ein neues, soziales und gesell-schaftliches System erfordert. Offenbarungs-Religion ist ein fortschrei-tendes Geschehen, welches den menschlichen Geist in seiner Entwick-lung antreibt und ihn zu höheren Zielen leitet. Der aktuelle Auftrag von Religion ist, die Menschheit in einem umfassenden und fest begründeten Frieden zu vereinen, welches im christlichen Glauben als das "Friedensreich Gottes auf Erden" bezeichnet wird.**

 

    "Obwohl in vergangenen Religionszyklen Einklang begründet wur-de, war in Ermangelung der Mittel die Einheit der Menschheit uner-reichbar. Die Kontinente blieben weit voneinander getrennt, ja sogar unter den Völkern ein und desselben Kontinents waren Verbindung und Austausch nahezu unmöglich. Infolgedessen waren Umgang, Ver-ständigung und Einheit zwischen allen Völkern und Geschlechtern der Erde unerreichbar.

   Heute jedoch haben sich die Kommunikationsmittel vervielfacht und die fünf Kontinente der Erde sind im Grunde genommen zu einem Ganzen verschmolzen..."   >16                                         

- 'Abdu'l-Bahá -

 

 

 

 

 

   Gottesoffenbarung ist demnach etwas Fortschreitendes, Lebendiges und den Erfordernissen der Zeit Entsprechendes. So hat jede Religion ihren Frühling aber auch ihren Herbst und Winter. In dieser Betrachtung befinden sich die historischen Religionen heute im Zustand des kalten Winters und die Essenz dieser Religionen ist hinter Wolken menschlichen Vorurteilen, Missverständnissen und Uneinigkeiten verdunkelt. Zudem tragen die vielen verschiedenen Interpretationen, Glaubensansichten, Konfessionen und Hierarchien mehr zu Verwirrung, Orientierungs-losigkeit, Streit und Kampf bei als zu einheitlichen Friedensbemühungen.

 

Interrreligiöse Dialoge bemühen sich heutzutage zu einem gegen-seitig besseren Verständnis. Es ist daher offensichtlich, dass die Mensch-heit den geistigen Impuls einer neuen Religion braucht, denn - so führt Abdu'l-Bahá aus -  wenn Religion nicht mehr ihren bestimmten, ur-sprünglichen Zweck erfüllt, so ist es besser, sie zu lassen.**

 

 


 

VI.)  Wissenschaft und Religion

 

   Ebenfalls muss erwähnt werden , dass die wissenschaftlichen Entdeckungen der Menschheit in den letzten zwei Jahrhunderten neue Lebensdimensionen eröffne-ten und uns täglich vor Tatsachen stellen, auf die wir oft noch keine Definitionen haben. Auch die symbolischen Darstellungen und Erklärungen früherer Religio-nen sind in ihren Aussagen vieldeutig und geben auf die Fragen unserer Zeit keine klaren Antworten. Die neue Bahá'i-Offenbarung bietet dafür reale Aufklärung, die sich mit moderner Wissenschaft und Vernunft vereinbaren lassen. Bahá'u'lláh bestätigt die Ergebnisse menschlichen Forschens, macht ihre nutzbare Anwen-dung aber von Seiner Religion und deren ethischen Prinzipien abhängig.**

 

   "Religion und Wissenschaft sind die beiden Flügel, auf denen sich die menschliche Geisteskraft zur Höhe erheben und mit denen die menschliche Seele Fortschritte machen kann. Mit einem Flügel allein kann man unmöglich fliegen. Wenn jemand versuchen wollte, nur mit dem Flügel der Religion zu fliegen, so würde er rasch in den Sumpf des Aberglaubens stürzen, während er anderseits nur mit dem Flügel der Wissenschaft auch keinen Fortschritt machen, sondern in den hoffnungslosen Morast des Materialismus fallen würde."    >17                                                                                

 - Abdu'l-Bahá -

 

 

 

   Wenn man nun mit vorurteilsfreien Augen das aktuelle Weltgeschehen be-trachtet und die globalen Tendenzen unserer Umweltproblematik mit einbezieht, so ist die Vision der Einheit der Menschheit, welche eine universale Religion in ihrem eigentlichen Sinngehalt anstrebt, eine der Realität entsprechende Hoffnung und Notwendigkeit, die die Zukunft der Menschheit prägen wird. Die Schlussfolgerung ist dann jene, die aus untenstehendem Zitat hervorgeht, welches das "Universale Haus der Gerechtigkeit" im Jahre 1985 in einer Botschaft an die Völker der Welt zukommen liess.**

 

 

"Friede ist nicht nur möglich,

 sondern unumgänglich!"

 

      Botschaft an die Völker der Welt 

          

  

 

 

 Bahá'i - Haus der Andacht, New Dehli, Indien

 

    "O ihr Menschen! Wisst ihr, warum Wir euch alle aus dem gleichen Staub erschaffen haben? - Damit sich keiner über den anderen erhebe. Erwägt immer im Herzen, wie ihr erschaffen wurdet. Da Wir euch alle aus dem glei-chen Stoff erschufen, ziemt es euch, wie eine einzige Seele zu sein, in gleicher Weise zu wandeln, in gleicher Weise zu essen und im gleichen Lande zu wohnen, auf dass aus eurem innersten Wesen und durch eure Taten und Handlungen die Zeichen der Einheit und das Wesen der Loslösung sichtbar werden...."    >18                                                                                      

- Bahá'u'lláh -

 

 

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 Kriens, im August 2009 Adrian Chiaruzzi  / E-Mail: jehuel@sunrise.ch

Diese Homepage ist eine überarbeitete Version Juni 2017

(**sinngemässe Interpretationen A. Chiaruzzi)

 

 

Aktuelle Informationen über die weltweite Baha'i-Gemeinschaft:

 

http://www.media.bahai.org/

 http://www.bahai.org/ 

 

 

 

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