Universal-Religion

 
 
 
Eine Ansprache von 'Abdu'l-Bahá 
 
am 6. November 1911 in Paris 
 

 

 
  "Dies ist ein wirkliches Bahá'i-Haus. Sooft derartige Häuser oder Versammlungsstätten entstehen, tragen sie in grösstem Masse zur allge-meinen Entfaltung der Stadt und des Landes, dem sie angehören, bei. Sie werden zur Anregung für Wissen und Wissenschaften und bekannt für die starke Geistigkeit und Liebe, die von ihnen auf die Menschen ausströmen.
 
  Die Schaffung solcher Versammlungsstätten hat immer grösstes Wohl-ergehen im Gefolge. Die erste Bahá'i-Versammlung, die in Teheran be-stand, war überaus gesegnet. Im Laufe eines Jahres war sie derart ange-wachsen, dass ihre Mitgliederzahl das neunfache der anfänglichen Zahl erreichte. Heute gibt es im fernen Persien viele solche Versammlungen, in denen die Gottesfreunde in vollster Freude, Liebe und Einigkeit zu-sammenkommen. Sie lehren die Sache Gottes, erziehen die Unwissenden und vereinen die Herzen in brüderlicher Güte. Sie sind es, die den Ar-men und Bedürftigen helfen, und das tägliche Brot gewähren. Sie lieben und betreuen die Kranken und sind Boten der Hoffnung und des Trostes für die Verlassenen und Unterdrückten.
 
  (Aktuelle Information: Zur gegenwärtigen Zeit  und unter dem heuti-gen Regime ist der Bahá'i-Glaube in Persien verboten und einzelne Gläubige werden in den Gefängnissen festgehalten, gefoltert und zum Teil hingerichtet. 
Die ganzen Gemeindestrukturen mit sozialen Einrichtungen wie Schu-len, Krankenhäusern und Heiligen Stätten, die sich in den Anfängen des Glaubens entwickelt haben, wurden vor allem durch das Khomeini-Regime (Islamische Revolution 1978 bis 1989) zerstört und bis heute ist keine Aenderung eingetreten).
 
  Oh ihr, die ihr in Paris seid, strebt danach, dass eure Versammlungen wie jene seien und sogar noch grössere Früchte tragen.
 
  O Freunde Gottes, wenn ihr auf Gottes Wort vertraut und stark seid,  wenn ihr die Gebote  Bahá'u'lláhs befolgt, durch die euch geheissen wird, die Kranken zu betreuen, die Gefallenen aufzurichten, für die Armen und Bedürftigen zu sorgen, die Hilflosen zu beschützen, die Un-terdrückten zu beschirmen, die Bekümmerten zu trösten und die Men-schenwelt von Herzen gern zu haben, dann, sage ich euch, wird diese Versammlungsstätte bald eine wunderbare Ernte sehen. Tag für Tag wird jedes Mitglied Fortschritte machen und in wachsendem Masse geistig werden. Doch müsst ihr eine sichere Grundlage besitzen, und eure Ziele und Bestrebungen müssen von jedem Mitglied klar verstan-den werden. Dies sollen eure Ziele sein:
 
 

  Erstens:      der ganzen Menschheit Mitgefühl und guten Willen zu

                      zeigen.

 

  Zweitens:    der Menschheit Dienste zu erweisen.

 

  Drittens:     sich zu bemühen, die Menschen, die im Dunkeln sind, zu

                      führen und zu erleuchten.

 

  Viertens:     zu jedem Menschen gütig zu sein und jeder lebenden

                      Seele Zuneigung zu erzeigen

 

  Fünftens:    demütig in eurer Haltung gegenüber Gott zu sein und

                      anhaltend zu Ihm zu beten, damit ihr Gott tagtäglich

                      näher kommt. 

  

  Sechstens:   getreu und aufrichtig in allen euren Handlunge zu sein, 

                      so dass jedes Mitglied dafür bekannt sei, dass es die

                      Eigenschaften der Ehrenhaftigkeit, der Liebe, des

                      Glaubens, der Güte, der Grossmut und der Unerschrok-

                      kenheit verkörpert. Ihr müsst von allem, was nicht von

                      Gott ist, losgelöst sein und vom göttlichem Odem angezo-

                      gen - göttliche Seelen, auf dass die Welt erfahre, dass ein

                      Bahá'i ein vollkommenes Wesen ist.  

 

  

  Bemühet euch, diese Ziele in diesen Versammlungen zu erreichen. Dann werdet ihr, die Freunde Gottes, wirklich und in Wahrheit mit grosser Freudigkeit zusammenkommen. Helfet einander, werdet wie  ein Mensch, der die vollkommene Einigkeit erreicht hat. 

 

  Ich bete zu Gott, dass ihr mit jedem Tag an Geistigkeit gewinnen möget, dass Gottes Liebe immer mehr in euch erscheine, dass die Gedanken, die ihr im Herzen habt, geläutert werden und euer Angesicht Ihm immer zugekehrt sei. Möchtet ihr euch allesamt der Schwelle der Einheit nähern und das König-reich betreten! Möchte ein jeder von euch wie eine lodernde Fackel sein, die durch die Gottesliebe entzündet ist und hellauf leuchtet!"   >72
 
   
 
(aus: Ansprachen in Paris Kp. 24, S. 55; Bahá'i-Verlag, Frankfurt am Main) 
 
 
 
 
 
 
 
 

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