Universal-Religion

 

 

Bahá'i-Weltgemeinde und ihre Struktur

  

   Die Entwicklung der Bahá'i-Gemeinschaft erfolgte in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts etappenweise und vor allem unter der Lei-tung von Shoghi Effendi, dem zu dieser Zeit lebenden Hüter des Glaubens von 1922 bis 1957. Durch die weltweiten Lehrinitiativen er-reichte der Bahái-Glaube alle Kontinente und errichtete wo immer mög-lich administrative Zentren, von wo aus die örtlichen und regionalen Aktivitäten gemeinsam organisiert wurden. Heute sind Bahá'i-Gemeinden in über 200 Ländern und Territorien vertreten.

   Seit 1963 liegt die Führung der Bahá'i-Weltgemeinschaft in den Händen des "Universalen Hauses der Gerechtigkeit" und den untergeordneten Institutionen, wie es im Kitáb-i-Aqdas von Bahá'u'lláh, dem Stifter des Glaubens bestimmt worden ist. Die Grundstruktur dieser göttlichen Verwaltungsordnung wurde von Bahá'u'lláh eigenhändig niedergeschrieben und von Abdu'l-Bahá, dem Mittelpunkt des Bundes, ausführlich dargelegt.

   Die Verwirklichung und Anwendung dieses weltumfassenden Ge-meinwesens erfordert von den Gläubigen sich täglich zu bemühen, den Glauben zu leben und die geistigen und ethischen Prinzipien im eigenen Verhalten widerzuspiegeln.

   Die örtlichen wie die sekundären "Häuser der Gerechtigkeit" (z. Z. benannt "Geistige Räte der Bahá'i" werden jährlich aus allen Gläubigen in direkter und indirekter Wahl neu gewählt. Die Wahlen erfolgen ohne Nominationen, im Geiste des Gebets, durch das Majorz-System. Die höchste Führungskompetenz verkörpert das "Universale Haus der Ge-rechtigkeit" mit Sitz in Haifa, Israel,  das alle fünf Jahre indirekt aus allen Bahá'i der Welt gewählt wird (zur Zeit bestehend aus 9 Personen).

                                                         

              

              "Universales Haus der Gerechtigkeit" Weltzentrum des Bahá'i-Glaubens auf dem Berg Karmel in Israel

 

                      "Und ich sah die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her

                       aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit, wie eine Braut,

                       die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da hörte ich eine laute

                       Stimme vom Thron her rufen:

                                   Seht, das Haus Gottes unter den Menschen!

                       Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden Sein Volk sein;

                                           und Er, Gott, wird bei ihnen sein."

                                                         Bibel, Offenbarung Johannes Kp. 21

   In der Verwaltungsordnung der Bahá'i bildet die Beratung Grundlage aller Beschlussfassungen. Persönliche Autoritäten sowie ein Klerus sind nicht vorhanden. Führungs- und Rechtskompetenz stehen alleine den dazu gewählten Institutionen der Geistigen Räte zu.

  Die Bahá'i-Gemeinschaft formiert sich in einer Vielzahl von Individual-, Gruppen- und Gemeindeaktivitäten, die alle das Ziel dieser Religion visieren, nämlich die Einheit der Menschheit in Friede und Gerechtigkeit zu fördern und zu errichten. Geistige Inspiration und die Grundlagen dazu bilden das umfangreiche Schrifttum dieser neuen Gottesoffenbarung.

   Unter der Führung des "Universalen Hauses der Gerechtigkeit" sind die  Bahá'i ebenfalls in verschiedenen, nicht politischen Unterorganisationen der UNO durch beratenden Status vertreten und unterstützen friedensfördernde und soziale Unternehmungen.   Alle Unternehmungen unterlie-gen der Genehmigung dieser obersten Institution. Das zunehmende, weltweite Wachstum der Bahá'i-Gemeinde erforderte in seiner Organisation weitere Institutionen, die vom "Universalen Haus der Gerechtigkeit" ernannt und ins Leben gerufen wurden. Es sind zur Zeit das "Internationale Lehrzentrum", das das  "Universale Haus der Gerechtigkeit" unterstützt und die Tätigkeit der "Beraterämter" lenkt und berät, sowie das "Berateramt", das vor allem die weltweite Verbreitung des Glaubens unterstützt und dessen Schutz sicher stellt. **

 

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